Zurückgehen, um einen besseren Sprung nach vorn zu machen!

Sprachschüler vs. COVID-19

Ich studiere Angewandte Sprachwissenschaft und schließe derzeit meinen Master in Mehrsprachiger Kommunikation ab. Ich hatte schon immer ein Faible für Sprachen und interkulturelle Kommunikation und träume schon seit meiner Kindheit davon, im Ausland zu leben und zu arbeiten. Ein Teil des ALS-Bachelorstudiengangs war das Erasmus-Semester, durch das ich die Möglichkeit hatte, 5 Monate im Ausland zu studieren. 5 Monate völliges Eintauchen in eine fremde Kultur, neue Freunde finden, das Leben in einem anderen Land kennenlernen... Das klang wie ein Traum. Ich war an einer renommierten Universität in Madrid angenommen worden und arbeitete mich gerade durch das Verwaltungskarussell, als die COVID-19-Pandemie Europa heimsuchte. 

Bald beschloss meine Universität, alle Auslandsaufenthalte für mindestens ein Jahr auszusetzen, und damit war mein Abenteuer im Ausland zu Ende, bevor es überhaupt begonnen hatte. Das Schlimmste daran war, dass der Bachelor-Studiengang ein späteres Austauschsemester nicht wirklich zuließ, da ich im selben Jahr meinen Abschluss machen würde. Ein Auslandsstudium war also nicht mehr möglich. 

Aller guten Dinge sind zwei? 

Im darauffolgenden Jahr, im September 2021, schrieb ich mich für den Masterstudiengang ein, in der Hoffnung, endlich die Chance zu bekommen, ins Ausland zu gehen, dieses Mal im Rahmen eines Praktikums. Obwohl der Studiengang Auslandspraktika zuließ, waren der Lehrplan und die Arbeitsbelastung zu hoch, und ein Auslandspraktikum erwies sich als unmöglich. Die Arbeitsbelastung führte nicht nur dazu, dass ich meine Abschlussarbeit um ein Jahr verschieben musste, sondern auch dazu, dass sich meine Träume und Pläne, im Ausland zu leben, zerschlugen. Wieder einmal. Zu diesem Zeitpunkt war ich mir sicher, dass ich nie die Chance bekommen würde, meinen Traum zu verwirklichen.

Planänderung

Im September 2022 begann ich in meiner Heimatstadt eine Stelle als Managerin im Gastgewerbe, die ich ein Jahr lang ausüben und mit meiner Diplomarbeit verbinden wollte. Obwohl ich mich in diesem Job sehr wohl fühlte, kam ich einfach nicht darüber hinweg, dass ich die Chance auf eine Auslandserfahrung verpasst hatte. Es nagte an mir, und ich hatte das Gefühl, dass ich es für den Rest meines Lebens bereuen würde. 

Im Dezember 2022 beschloss ich, dass ich mit diesem Bedauern nicht mehr leben wollte, und ich beschloss, den Sprung zu wagen. Zehn Minuten wahnsinnigen Mutes brachten mich dazu, meinen Job zu kündigen, und am nächsten Tag bewarb ich mich für ein Praktikum bei Yobbers. Kurz vor Weihnachten erhielt ich die Nachricht, dass ich eingestellt wurde und mein 6-monatiges Praktikum in Valencia Anfang Februar beginnen würde. Juhu! Ich konnte nicht glauben, dass es endlich soweit war, und ich war so überwältigt von der Nachricht, dass ich eine Woche lang nicht aufhören konnte zu lächeln. 

Neben der unendlichen Freude mischte sich aber auch ein wenig Panik in meine Gedanken. Ich hatte nur einen Monat Zeit, um mir über alles klar zu werden und bereit zu sein, in ein ganz anderes Land zu ziehen! Klingt verrückt, oder?! Aber ich glaube, manchmal muss man einfach den Kopf frei bekommen und sich darauf einlassen. Schritt für Schritt erledigte ich den ganzen Papierkram, fand eine Wohnung, buchte meinen Flug und verabschiedete mich von meiner Familie und meinen Freunden. Rückblickend war dies eine wunderbare Zeit voller Vorfreude, und ich habe jede Minute davon genossen.

Mein bestes Leben leben

Heute habe ich fast die Hälfte meines Praktikums hinter mir, und es stellt sich heraus, dass die Entscheidung, nach Spanien zu kommen, eine der besten war, die ich je getroffen habe. Ich lebe wirklich mein bestes Leben: Ich habe einen tollen Job, ich treffe jeden Tag wunderbare Menschen und ich liebe die spanische Atmosphäre und Kultur. Ich kann mir nicht einmal mehr vorstellen, wie mein Leben vorher aussah, weil es sich jetzt so erstaunlich komplett anfühlt. 

Jedem, der davon träumt, ins Ausland zu ziehen, kann ich nur raten, es zu tun! Ja, es kann beängstigend sein. Ja, es braucht ein bisschen Vorbereitung und Mut. Aber wenn ihr euch darauf einlasst, dann verspreche ich euch, dass alles klappen wird. Wenn du den Sprung wagst, wird es sich lohnen.Verliere keine Zeit mehr, denn wenn nicht jetzt... wann dann?